Sonderausstellungen im Kunstmuseum Ahrenshoop

Harald Metzkes | Selbst in der Ostsee (Ausschnitt) | 1977 | Öl auf Leinwand | 80 x 110 cm
Harald Metzkes | Selbst in der Ostsee (Ausschnitt) | 1977 | Öl auf Leinwand | 80 x 110 cm

Harald Metzkes: Der Ungeheuerte. Bilder vom Meer

15 Oktober 2018 bis 11. März 2018

Meer, Strand, Hochufer – die Küste spielt eine bedeutende Rolle in den Werken des Malers Harald Metzkes. Mit der Ausstellung „Der Ungeheuerte. Bilder vom Meer“ widmet sich das Kunstmuseum Ahrenshoop den Meer- und Strandbildern des Künstlers. Zu sehen sind Malerei, Zeichnung und Aquarell aus rund 50 Jahren. Eröffnet wird die Ausstellung am 14. Oktober 2017 um 18 Uhr.

„Der Ungeheuerte“ sitzt am Strand und vertreibt sich die Zeit mit akrobatischem Spiel. Er trägt eine Matrosenuniform und ist daher als Seemann erkennbar, ansonsten scheint die Schifffahrt weit entfernt. Der „Ungeheuerte“ bezeichnet eine Figur im Wartestand, fähig, aber nicht gebraucht, und dabei auf dem Sprung. Das Bild aus dem Jahr 1993 steht auch als Sinnbild für den Künstler Harald Metzkes, der sich den Abenteuern des Lebens stellt und gleichzeitig persönliche und gesellschaftliche Zustände in seinen Bildern verarbeitet.

Metzkes, einer der tonangebenden Maler der „Berliner Schule“ seit den 1950ern, ist seit Jahrzehnten der Ostseeküste verbunden. Erlebnisse am Meer sorgten nicht nur für Bildideen, sondern auch für eine entscheidende Neuausrichtung in der Malerei des Künstlers. Ein erster Urlaub mit Familie Anfang der 60er Jahre führte ihn auf die Insel Rügen, wo er unter hohem Himmel und in hellem Licht eine dunkle, die „schwarze“ Phase seiner Malerei beendete. Später entdeckte er Ahrenshoop als Arbeitsort für sich. Während eines Aufenthalts wohnte er mit u.a. mit den Künstlern Manfred Böttcher und Hans Vent im einstigen Wohnhaus des Bildhauers Gerhard Marcks.

In späteren Jahren folgten immer wieder Aufenthalte an der Ostsee. Szenen am Strand und Küstenlandschaften sind seither fester Bestandteil des Werkes des Malers: Boote, Steilküste, Badende, aber auch Akte, die offenbar von Szenen am Strand inspiriert wurden. „Der Ungeheuerte“ zeigt dementsprechend auch die Vorliebe des Künstlers für die Landschaft der Küste und das Meer. Die Region prägte Metzkes als „Erlebnismaler“ (eine Prägung des rbb-Kunstbeauftragten Rudolf Großkopff), der sich auch von momentanen Stimmungen und landschaftlichen Besonderheiten beeindrucken und inspirieren lässt.

Der Maler Harald Metzkes wurde 1929 in Bautzen geboren. Ab 1947 absolvierte er zunächst eine Lehre als Steinmetz, ab 1949 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Wilhelm Lachnit, ab 1955 an der Deutschen Akademie der Künste Berlin bei Otto Nagel. Seit 1959 arbeitet er als freischaffender Maler. Bis 1992 lebte Harald Metzkes in Berlin-Prenzlauer Berg. Heute ist Wegendorf (Brandenburg) sein Lebens-und Arbeitsmittelpunkt.

Harald Metzkes | Der Ungeheuerte | 1993 | Öl auf Leinwand | 122 x 107 cm
Harald Metzkes | Der Ungeheuerte | 1993 | Öl auf Leinwand | 122 x 107 cm
Harald Metzkes | Das Rettungsboot | 1957 | Öl auf Leinwand | 50 x 60 cm
Harald Metzkes | Das Rettungsboot | 1957 | Öl auf Leinwand | 50 x 60 cm