Mit Sarah Schumann (1933-2019) steht erstmals eine Künstlerin aus der modernen westdeutschen Szene im Fokus des Kunstmuseums Ahrenshoop. Sie repräsentiert die Brisanz und Energie eines weiblichen Kunstschaffens in der jungen Bundesrepublik Deutschland unter den schwierigen Bedingungen des Wiederaufbaus und der intellektuellen Positionsbestimmung nach dem Zweiten Weltkrieg. In ihren Gemälden, Collagen und Zeichnungen thematisierte Schumann ausdrucksstark und motivisch signifikant Momente der Geschichte und des Lebensalltags ihrer Zeit, wobei immer wieder die Identität von Frauen im Mittelpunkt stand.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop widmet sich den „Blickreisen“[1] in den Osten widmen, die Sarah Schumann von 1982 an unternahm: in die DDR und später in die Neuen Bundesländer, ab 1992 auch nach Polen, Tschechien und Russland. Ihre Erkundungen führten sie in den späten 1990er und den 2000er Jahren zudem an die Ostsee – nach Rügen, Vilm, den Darß und nach Heiligendamm. Der künstlerische Ertrag der Ostsee-Aufenthalte wird in der Ausstellung neben Werke gestellt, in denen ihre umfangreichen anderen Reisen reflektiert sind.
[1] Die Formulierung stammt von Silvia Bovenschen, der langjährigen Freundin und Lebensgefährtin Schumanns.
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