Neues aus dem Kunstmuseum

Paul Müller-Kaempff (1861 – 1941), Netzboot in den Dünen, um 1895, Dauerleihgabe der Gemeinde Ahrenshoop

„Schreitender“ von Michael Morgner schreitet vor das Museum

Seit 2009 ist „Schreitender“ von Michael Morgner in Ahrenshoop beheimatet. Zuerst vor der Infobox auf dem Museumsgrundstück aufgestellt, wanderte die imposante Skulptur für die Bauphase des Kunstmuseums vor die Alte Schule in der Dorfstraße und zog 2013 zurück in den nun fertigen Museumsgarten. Jetzt wird sie ihren dauerhaften Platz vor dem Eingang des Kunstmuseums Ahrenshoop finden.

Am Montag, dem 14. April 2025, wird der aufwändige Umzug der Skulptur stattfinden. Die Grundfläche von 6 x 2 Metern und das Gewicht von 12 Tonnen stellen die Umzugslogistik vor eine Herausforderung. Eine Spezial-Kranfirma wird die Skulptur zunächst aus dem Garten auf einen Lkw hieven und sie dann vor dem Museum standsicher aufstellen.

Der „Schreitende“, dessen filigrane Erscheinung nicht über das beträchtliche Gewicht hinwegtäuschen lässt, wird so zum neuen Blickfang des Kunstmuseums.

Michael Morgner, der 83-jährige Künstler, hat sich vorgenommen, persönlich an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen. „Ich bin hocherfreut darüber, dass meine Skulptur vor den Eingang des Museums zieht und damit ein Hingucker für das Haus wird.“, so Morgner. Seit 1978 ist der Künstler jährlich in Ahrenshoop – der Ort an der Ostsee ist für ihn so etwas wie eine zweite Heimat.

Michael Morgner (*1942, Chemnitz) war einer der bekanntesten Protagonisten der unangepassten Kunstszene in der damaligen DDR. Die Figur des „Schreitenden“ entwickelte er Ende der 1970er Jahre, als er in Folge eines Skiunfalls mehrere Monate ans Bett gefesselt war. Der aufrecht gehende Mensch wird zum dauerhaften Gegenspieler seiner gebückten Angst-Figur und symbolisiert Wiederaufstehen und Widerstand. Im öffentlichen Raum symbolisiert er für ihn den Freiheitskampf gegen das DDR-Regime.

Aufgewachsen in Chemnitz und ausgebildet an der Hochschule für Grafik und Buchdruck in Leipzig, agierte Morgner in der DDR nicht nur als freischaffender, sondern auch stets frei denkender Künstler. Er blickt auf ein Werk zurück, in dem ein prägnantes Figurenrepertoire auf faszinierende Weise in immer neuen Metamorphosen durchgearbeitet und zu essenzieller Ausstrahlung gebracht worden ist.

Die Skulptur „Schreitender“ wird auch weiterhin die Besucher des Kunstmuseums in Ahrenshoop dazu anregen, über Themen wie Freiheit, Widerstand und die eigene persönliche Entwicklung nachzudenken. Sie ist ein lebendiges Erbe des künstlerischen Schaffens von Michael Morgner und ein Meisterwerk, das nun einen festen Platz in der Kunstlandschaft der Region erhält.


Bewerbungsstart FSJ Kultur

Beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Kultur arbeiten junge Menschen freiwillig ein Jahr in einer kulturellen Einrichtung mit. Dabei können sie den Arbeitsalltag kennenlernen und ausprobieren, welche Aufgaben und Tätigkeiten gut zu ihnen passen, eigene Projekte machen, andere Freiwillige treffen und herausfinden, was sie anschließend tun möchten.

Bewerben können sich Abiturienten ab 18 Jahren. Eine Unterkunft in Ahrenshoop ist vorhanden, ein Führerschein wäre von Vorteil. Zu den Aufgaben der*des Freiwilligen gehören: Unterstützung bei der Betreuung von Besucher*innen – Mitarbeit bei der Museumspädagogik (Workshops mit Kindern / Führungen mit Erwachsenen durch das Haus und die Ausstellungen) – Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit – Unterstützung beim Auf- und Abbau der Ausstellungen – Unterstützung bei der Betreuung des Museumsshops und des Cafés

Bewerbungen bitte einfach per Mail an: mau@kunstmuseum-ahrenshoop.de / Infos unter: 038220 – 6679 10


Käthe-Miethe-Stammtisch

Seit 2015 trifft sich der Käthe-Miethe-Stammtisch jeden dritten Donnerstag im Monat unter dem Thema „Fischland literarisch – gestern und heute“. Hier werden in geselliger Atmosphäre Schriftsteller eingeladen, Neuerscheinungen diskutiert, Fischländer Geschichte beleuchtet und heimische Autoren wieder in den Blickwinkel gerückt. Auch journalistische Arbeiten Käthe Miethes aus dem Feuilleton deutscher Zeitungen der 1920er bis 1950er Jahre werden wiederentdeckt. Ab Januar 2025 findet des Stammtisch im Kunstmuseum Ahrenshoop statt. Der Eintritt ist frei, eine Spende willkommen. die jeweils kommenden Termine entnehmen Sie bitte der Startseite.


Tischkalender 2025

Die Radierungen „Zwölf Monatsbilder“ von Alfred Partikel entstanden in den Jahren 1920 und 1921. Sie befinden sich heute im Bestand der Sammlung des Kunstmuseums Ahrenshoop und sind eine Stiftung einer Enkelin Partikels an unser Haus. Aus diesen 12 Radierungen ist nun in limitierter Auflage ein Tischkalender entstanden, der im Museumsshop erhältlich ist.


Katalog zur Ausstellung T. Lux Feininger erschienen

Bauhäusler, Phantastiker, Träumer, Romantiker: die Facetten des Gesamtwerks in einem Band

T. Lux Feininger (1910–2011) neu rezipiert – von der Welt der Meere und Ozeane über Tier- und Pflanzenkosmos zum abstrakt-geometrischen Spektrum liefert der üppig illustrierte Band einen facettenreichen Blick auf den Künstler. Malereien und Zeichnungen, Fotografien, Bühnenentwürfe und gebrauchsgrafische Arbeiten des Künstlers können umfassend und als Ausdruck einer modernen Romantik entdeckt werden. Das Spiel mit Licht und Schatten, fantastische Bildideen und kräftige Farben prägten das Werk von T. Lux Feininger, der als Sohn Lyonel Feiningers zuerst am Bauhaus in Dessau studierte und später in Amerika arbeitete. In über 9 Jahrzehnten entstand das in sich konsistente Werk eines Künstlers, der von romantischen Idealen des Ursprünglichen beeindruckt war. Ein künstlerisches Oeuvre voller Traumwelten und Sehnsüchte, Witz und Imagination!

„T. Lux Feininger – Moderne Romantik“, Verlag Hirmer, Hg. Katrin Arrieta, Thomas Bauer-Friedrich, Adina Rösch, Kai-Uwe Schierz, Barbara Steiner  Hg. Kulturstiftung Sachsen- Anhalt / Museum Lyonel Feininger, Kunstmuseen Erfurt / Angermuseum, Stiftung Bauhaus Dessau, Stiftung Kunstmuseum Ahrenshoop, 240 Seiten, 130 Abbildungen in Farbe, 17 x 24 cm, gebunden, ISBN: 978-3-7774-4527-4

In unserer Sonderausstellung zu T. Lux Feininger vom 28. Juni bis 5. Oktober 2025 werden Malereien und Zeichnungen, aber auch Fotografien, Bühnenentwürfe und gebrauchsgrafische Arbeiten von ihm erstmals umfassend als ein künstlerisches Werk vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass sich der Künstler zwar zeitlebens immer wieder mit Motiven und Themen seines Vaters – Lyonel Feininger (1871–1956) – auseinandergesetzt hat, sein Werk aber vielmehr durch eine moderne und individuelle Adaption und Anverwandlung romantischer Kunst geprägt worden ist.


NDR nordmagazin

Das NDR nordmagazin war zu Gast im Kunstmuseum Ahrenshoop. Der Beitrag vom 28. November 2024 ist in der NDR Mediathek zu finden: NDR Mediathek


Adventskalender

Dorothea Tuschhoff absolviert seit September 2024 ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur hier im Kunstmuseum Ahrenshoop. Als Projektaufgabe hat sich Dorothea vorgenommen, in Form eines Adventskalenders das Kunstmuseum, die Ausstellungen, die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen etc. vorzustellen. An 24 Tagen gewährt Sie Einblicke…


Zustiftung

Wir danken der FAMA Kunststiftung, die im Oktober 2024 dieses eindrucksvolle Gemälde von Elisabeth von Eicken bei einer Auktion in Wien für das Kunstmuseum Ahrenshoop ersteigert hat.

Elisabeth van Eicken studierte unter anderem in Menton, Genf, Berlin und Meran, aber am wichtigsten für ihre künstlerische Ausbildung war ihre Zeit bei dem Landschaftsmaler Edmond Yon in Paris, wo sie auch von den Arbeiten des Künstlers Alfred Sisley stark inspiriert wurde. In ihrem Werk spiegeln sich die Lehren der Schule von Barbizon wider, die die Landschaftsmalerei in Frankreich zu dieser Zeit beeinflusste. Sie lehnten die akademische Kunstlehre ab und konzentrierten sich mehr auf einen direkten Zugang zur Natur, was sich in ihrem Stil des Arbeitens im Freien widerspiegelt. Um 1894 wurde von Eicken als freischaffende Künstlerin in der Ahrenshooper Künstlerkolonie, zu deren Gründergeneration sie gehörte, zu einer in ganz Deutschland hoch angesehenen Künstlerin.

Elisabeth von Eicken „Am Saaler Bodden“, o.J., Öl auf Leinwand, 48×61 cm


Dauerleihgabe

Das Kunstmuseum Ahrenshoop bekam im Herbst 2024 ein ganz besonderes Werk als Dauerleihgabe überreicht: Eine Dünenansicht auf Rügen des Malers Eugen Bracht. Eugen Bracht (1842 – 1921) studiert ab 1859 an der Karlsruher Kunstschule Landschaftsmalerei. Nachdem der erhoffte Erfolg als Künstler zunächst ausbleibt, wechselt Bracht den Beruf und kehrt erst 1876 nach Karlsruhe zurückkehrt. Hier feiert er mit seinen so genannten Dünen-Bildern erste Erfolge. Er malt die karg bewachsenen Landschaften der Lüneburger Heide und der Ostseeküste. Dabei kombinierte er topografische Landschaftsausschnitte mit Charakterfiguren, die er vor allem als Stimmungsträger einsetzt. Das nun als Dauerleihgabe in die Sammlung des Kunstmuseums gekommene Gemälde entstand 1878, in genau dieser Schaffensperiode.


Abschied

Traurig und dankbar nehmen die Stiftung, der Verein und die Mitarbeitenden des Kunstmuseums Ahrenshoop Abschied von Dr. Renate Billinger-Cromm (1939-2024), der Mitinitiatorin des Ehrenamtes an unserem Museum und langjährigen Mitarbeiterin im Team der Ehrenamtlichen, die am 14. November verstarb. Renate Billinger-Cromm gehörte zum Urgestein unseres Museums. Sie unterstützte das Projekt von Anfang an mit großem Engagement, klugen Ideen und Kreativität. Durch ihre Forschungen zu den Wustrower Malerinnen Hedwig Woermann und Hedwig Holtz-Sommer trug sie wichtige Erkenntnisse zur Kunstgeschichte auf dem Fischland bei. Als Ausstellungskuratorin wirkte sie von 2000 bis 2011 im Fischlandhaus Wustrow.

Der Kunstverein Ribnitz-Damgarten e.V. mit seiner Galerie im Kloster schließt sich diesem Nachruf an. Jahrzehntelang hat sich die Verstorbene für die Kunst der Region eingesetzt. Die Entdeckung und Sicherung vieler historischer Werke, so auch eines großen Teils des Hedwig-Woermann-Nachlasses, ist Renate Billinger-Cromms hartnäckigem und zielgerichtetem, manchmal sehr unkonventionellem Wirken zu verdanken.

Der Kunstverein Ribnitz-Damgarten e.V. verwahrt und pflegt die Kunstsammlung des Landkreises Vorpommern-Rügen, die initiativ durch Renate Billinger-Cromm entstanden ist und mittlerweile – neben 50 Gemälden, 25 Seidenrollbildern von Hedwig Woermann – über 600 Einzelkunstwerke und Mappenwerke regionaler Künstlerinnen und Künstler enthält.

Am 13. Januar 2025 findet ab 14 Uhr im Kunstmuseum Ahrenshoop eine öffentliche Gedenkfeier für Dr. Renate Billinger-Cromm statt.


Weißdüne

„Weißdüne“ von Birgit Maria Wolf im Kunstmuseum Ahrenshoop Der mehr als sieben Meter lange, mit Sand auf Leinwand gemalte Fries der Berliner Künstlerin Birgit Maria Wolf zeigt Pflanzen, die auf der Weißdüne gedeihen und hier den Widrigkeiten dieses Naturraums trotzen. Ihre unscheinbare Überlebenskraft faszinierte die Künstlerin und regte sie zu dem „Weißdünen-Fries“ an. Er war ursprünglich für den Innenraum der Infobox des Kunstmuseums konzipiert. Nach der Eröffnung des Kunstmuseums 2013 wurde die Arbeit Wolfs angekauft und lange ausgestellt. Nach zweijähriger Unterbrechung hängt die „Weißdüne“ nun wieder im Café des Museums.


Hans-Brass-Konvolut

Dank einer großzügigen Schenkung der BAU-Metall GmbH Rostock konnten im Frühjahr 2024 zahlreiche Zeichnungen, 16 Gemälde, Druckgrafiken und Fotodokumente des Malers Hans Brass aus privater Quelle – insgesamt über 190 Positionen – in unsere Sammlung gelangen: ein Grundstock für die weitere Erschließung des Lebenswerkes von Brass, der in seiner Bedeutung für Ahrenshoop und für die überregionale Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht hoch genug geschätzt werden kann.

Wir nehmen diese Zustiftung zum Anlass, ab Oktober 2025 eine Hans-Brass-Ausstellung zu zeigen, welche die Schenkung würdigt und in der fast ausschließlich Werke versammelt sind, die nie zuvor museal präsentiert wurden.

Öffnungszeiten

10 – 17 Uhr

Ausstellungen

Künstlerkolonie Nidden

Das zeichnerische Werk von Joachim Böttcher

27. März 2025 | 19 Uhr

Käthe-Miethe-Stammtisch

Zwischen dem 31. März und 4. April 2025 ist das Kunstmuseum geschlossen. In dieser Zeit bauen wir die Ausstellung um und eröffnen am Freitag, 4. April um 18 Uhr die Ausstellung „Unterwegs – Malerei und Grafik von Christine und Wolfram Ebersbach“ sowie die neue Sammlungsausstellung der Künstlerkolonie Ahrenshoop.