Bis 1990 war das Œuvre des norddeutschen Malers und Zeichners Ernst Schroeder (1928–1989) kaum bekannt. Seine nur wenige Jahre währende künstlerische Tätigkeit blieb in der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, und auch in Gesamtdarstellungen zur ostdeutschen Kunst fand sein Name kaum Erwähnung. Dabei wirkte Schroeder für zahlreiche Künstler seiner Zeit als bedeutender Impulsgeber. Besonders auf die Entwicklung jener Richtung, die später als „Berliner Schule“ bezeichnet wurde, hatte sein Werk nachhaltigen Einfluss. Unter Kennern gilt Schroeder heute als Kultfigur, und seine Kunst hat einen beinahe ikonischen Rang erlangt.