Lust auf ein FSJ Kultur? Ab sofort im Kunstmuseum möglich
Beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Kultur arbeiten junge Menschen freiwillig ein Jahr in einer kulturellen Einrichtung mit. Dabei können sie den Arbeitsalltag kennenlernen und ausprobieren, welche Aufgaben und Tätigkeiten gut zu ihnen passen, eigene Projekte machen, andere Freiwillige treffen und herausfinden, was sie anschließend tun möchten.
Bewerben können sich Abiturienten ab 18 Jahren. Eine Unterkunft in Ahrenshoop ist vorhanden, ein Führerschein wäre von Vorteil. Zu den Aufgaben der*des Freiwilligen gehören: Unterstützung bei der Betreuung von Besucher*innen – Mitarbeit bei der Museumspädagogik (Workshops mit Kindern / Führungen mit Erwachsenen durch das Haus und die Ausstellungen) – Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit – Unterstützung beim Auf- und Abbau der Ausstellungen – Unterstützung bei der Betreuung des Museumsshops und des Cafés.
Wir freuen uns auf:
- einen jungen, motivierten Menschen zwischen 18 und 21 Jahren, die/der Lust hat, den Arbeitsalltag in einem Kunstmuseum kennenzulernen und auszuprobieren, welche Aufgaben und Tätigkeiten gut zu ihm/ihr passen.
Mitzubringen wären:
- Freude an der Arbeit im Team und mit vielen unterschiedlichen Leuten
- Interesse an Kunst und Kultur
Träger ist das LKJ M-V e.V. in Rostock. Die Arbeit im Museum wird ergänzt durch 25 Bildungstage, die Bildungsinhalte und praktische Fähigkeiten rund um kreativ-künstlerische sowie organisatorische Kompetenzen vermitteln. Die Bildungstage bestehen aus vier fünftätigen Seminarwochen und zwei Wahlpflichttagen. Auf den Seminarfahrten kommen die Freiwilligen* des Jahrgangs zusammen, um sich einander kennenzulernen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Seminarfahrten werden mit kreativen und spannenden Rahmenprogrammen gestaltet, wodurch sie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Außerdem wichtig:
- ein Zimmer in einer WG in Ahrenshoop ist vorhanden. Der Einzug sofort möglich.
- FSJ-Taschengeld: 410 Euro/Monat, Wohngeld kann problemlos beim Amt Darß-Fischland beantragt werden
- Arbeitszeit: 40h/Woche mit 30 Tagen Urlaub (zusätzlich zu den 25 Bildungstagen, siehe oben)
- Beginn: ab sofort möglich, befristet bis 31. August 2026
Infos unter: 038220 – 6679 10
Bewerbungen bitte einfach per Mail an: mau@kunstmuseum-ahrenshoop.de

Fast die Spanne eines Menschenlebens – Ruth Klatte zum 100. Geburtstag
„Genießen wir die Ausstellung in ihrer kostbaren Gegenwart“, sagte Kunstwissenschaftlerin Dr. Katrin Arrieta am Abend des 11. Juli 2025 im übervollen Kunstmuseum zu Ahrenshoop. Ruth Klatte war anwesend. Die Fotoapparate blitzten, die Smartphone leuchteten auf, Blumensträuße gingen von Hand zu Hand. Die Künstlerin konnte es kaum fassen, was ihr widerfuhr. Sie saß und staunte mit großen Augen.
Dr. Katrin Arrieta würdigte das Werk der Malerin Ruth Klatte, das mit 64 Arbeiten einen ganzen Saal füllt, mit „Ruth Klatte zum 100. Geburtstag“ überschrieben ist und fast die Spanne eines Menschenlebens zeigt. Freude konnte Ruth Klatte zur Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum empfinden, denn ihre Bilder sind thematisch vortrefflich zusammengefügt. In einer Reihe befindet sich ihr Selbstporträt von 1962, das sie in ihrem Klavierzimmer malte, als es draußen bereits dunkel war. Sie entdeckte sich im Spiegelbild des Fensters und griff zum Pinsel. Dieses Bildnis war lange verschollen, tauchte aber beim Staubwischen auf einem Schrank in der Ribnitzer Galerie wieder auf.
„Ich bin geboren und groß geworden in sehr schöner Umgebung, an der Elbe. Danach war ich 10 Jahre in Thüringen, Meiningen, wo die Rhön schon beginnt, Eisenach in der Nähe liegt.“ Als sie in den Besitz eines Motorrollers gelangte, flog sie aus „für jeweils vier Wochen im Jahr, zur See hin, wo den Himmel nichts verstellte, er bis an seine äußerste Grenze ging. Nie vorher sah ich Sonne und Mond so aufgehen – und den Sternenhimmel ganz. Dieses war bestimmend für mich; dort wollte ich nun malen.“ Ruth Klatte besuchte 1948 erstmals eine Woche Ahrenshoop. Sie kam mit ihrem Ehemann, dem Juristen Dr. Gerhard Klatte, den sie 1946 geheiratet hatte. Die 1947 geborene Tochter Almut blieb wohlbehalten bei der Großmutter in Pirna. Tochter Angelika wurde 1950 geboren. Als 1961 die Ehe zerbrach, „musste sich jeder selbst bewähren.“ Seither lebte Ruth Klatte auf dem Darß in Wieck in einem alten Rohrdachkaten, der anfangs kaum bewohnbar war.
Und nun wurde sie 100 Jahre alt! Zur Feier im Pflegeheim Haus Curanum in Barth am 15. Juli waren liebe Gäste gekommen. Ruth Klatte sagte: „Am besten ist es, man unterrichtet mich wie ein Kind. Ich bin immer freier, weil ich nicht mehr so viel weiß.“
Am 27. Juli 2025 verstarb Ruth Klatte – 12 Tage nach ihrem 100. Geburtstag.
Text (gekürzt): Elke Erdmann



Foto: Elke Erdmann
Nachruf auf Malwine Hörisch (1941-2025)
Das Kunstmuseum Ahrenshoop trauert um Malwine Hörisch, die in ihrem 85. Lebensjahr am 28. Mai 2025 in Dändorf verstorben ist. Als langjährige Weggefährtin und Freundin setzte sie sich unablässig und mit großem Nachdruck für das Museum und für die Belange der Kunst als einer lebenswichtigen Erscheinung im gesellschaftlichen Raum der Gegenwart ein.
Malwine Hörisch war ein Urgestein der Ahrenshooper Kunst- und Kulturszene seit den 1960er Jahren und zugleich ein Kind der Nachkriegszeit in Ahrenshoop. Als Tochter der Tänzerin Erika Triebsch (1908-1984), einer Schülerin der legendären Mary Wigman, und als Enkelin des Malers Franz Triebsch (1870-1956) war sie zeitlebens in Künstlerkreisen unterwegs und aufgehoben. Eine enge Freundschaft ihrer Mutter Erika mit Seka von Achenbach, die 1943 mit ihren Kindern erst Zuflucht im Haus der Familie Alfred Partikels fand und dann im Triebsch-Haus wohnte, führte zu einer schwesterlichen Verbindung zwischen Malwine und der späteren Schriftstellerin Marina Achenbach.
Nach einem Studium der Zeitgeschichte in Berlin war Malwine langjährig an der dortigen Akademie der Künste tätig, wo sie die Reisestelle leitete. Zusammen mit Wolfgang Krause erarbeitete sie das Buch „Prenzlauer Berg – Kunstspaziergänge“, das 1998 im Nikolai-Verlag erschien.
In Ahrenshoop entwickelte Malwine Hörisch das Malerhaus von Franz Triebsch am Schifferberg 11 zu einem Anlaufpunkt für einen großen Kreis von Künstlerinnen und Künstlern, die sie schätzte, vor allem aus Berlin, Dresden und Rostock, darunter Hanns Schimansky, Joachim Böttcher, Manfred Zoller, Franziska Schwarzbach, Paco Knöller.
Zu Beginn der 1970er Jahre rief sie mit Rüdiger Küttner und Jürgen Marten die Ahrenshooper Grafikauktion zunächst als künstlerischen Freizeit-Event ins Leben. 1974 wurde die Ahrenshooper Kunstauktion daraus: heute eine Institution mit überregionaler Ausstrahlung. Als 1990 der Förderkreis Ahrenshoop e. V. gegründet wurde, gehörte Malwine Hörisch dazu: Hier kam zum ersten Mal die Idee eines Kunstmuseums für Ahrenshoop auf. In die vom Förderkreis aufgebaute Kunstsammlung, heute im Museum, gab sie wichtige Werke ihres Großvaters.
2005 gründete sich der Verein Kunstmuseum Ahrenshoop e. V. mit dem Ziel, die Museumsidee zu verwirklichen – und wieder war Malwine Hörisch von Anfang an dabei. Sie hielt unserem Haus stetig und unter allen Umständen die Treue, nahm an den Vernissagen und an vielen Diskussionen teil, stiftete Kunstwerke und unterstützte, in den letzten Jahren auch gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen Hassel, die Museumsarbeit permanent mit Spenden. Jürgen Hassel starb im Februar 2025, Malwine Hörisch überlebte ihn nur um wenige Wochen. Bis zuletzt schlug ihr Herz mit großer Leidenschaft für eine Kunst, die feinsinnig und unabhängig ist und die es schafft, trotz aller Widerstände eine feste Größe in der Welt zu sein: Diese schöne Idee war zeitlebens ihr Zuhause.
Ahrenshooper Kunst unterwegs – Werke des Kunstmuseums Ahrenshoop im In- und Ausland
Das Kunstmuseum Ahrenshoop geht auf Reisen – oder besser gesagt: seine Werke. Im Sommer und Herbst 2025 sind herausragende Gemälde und Grafiken bedeutender Künstlerinnen und Künstler der Ahrenshooper Künstlerkolonie in mehreren Sonderausstellungen in Deutschland und den Niederlanden zu sehen.
Gleich drei renommierte Museen haben Leihgaben aus Ahrenshoop angefragt und nehmen die Werke in ihre Sonderausstellungen auf:
- Künstlerkolonie Worpswede zeigt vom 29. Juni 2025 bis 18. Januar 2026 die Sonderausstellung „Der unteilbare Himmel – Paula Modersohn-Becker und ihre Weggefährtinnen“. Anlässlich des 150. Geburtstags der Künstlerin werden dort auch Werke von Anna Gerresheim, Dora Koch-Stetter und Elisabeth von Eicken aus dem Kunstmuseum Ahrenshoop präsentiert. (Link zur Ausstellung)
- FARB Borken, das Museum im Westen Nordrhein-Westfalens, widmet sich vom 15. Juni bis 14. September 2025 in der Ausstellung „Sommergäste – die Künstlerkolonie Ahrenshoop“ dem besonderen Flair der Künstlerkolonie. Über 80 Gemälde und Grafiken aus dem Kunstmuseum Ahrenshoop geben Einblick in das künstlerische Schaffen der Region. (Link zur Ausstellung)
- Das Nord-Veluwe-Kunstmuseum in Nunspeet (Niederlande) richtet vom 7. Juni bis 7. Dezember 2025 eine umfassende Ausstellung zur Künstlerkolonie Nidden aus. Auch hier sind bedeutende Leihgaben aus Ahrenshoop vertreten, darunter Werke von Hugo Richter-Lefensdorf, Paul Müller-Kaempf, Elisabeth von Eicken und Anna Gerresheim. (Link zur Ausstellung)
„Dass Werke unserer Sammlung in so unterschiedlichen Kontexten und im Ausland gezeigt werden, zeigt die hohe Relevanz der Ahrenshooper Künstlerkolonie – nicht nur in der Region, sondern international“, betont die Museumsleiterin des Kunstmuseums, Dr. Katrin Arrieta.
Mit den aktuellen Ausleihen setzt das Museum ein Zeichen für die überregionale Zusammenarbeit und die zeitlose Bedeutung künstlerischer Netzwerke.



„Schreitender“ von Michael Morgner schwebte vor das Museum



Seit 2009 ist „Schreitender“ von Michael Morgner in Ahrenshoop beheimatet. Zuerst vor der Infobox auf dem Museumsgrundstück aufgestellt, wanderte die imposante Skulptur für die Bauphase des Kunstmuseums vor die Alte Schule in der Dorfstraße und zog 2013 zurück in den nun fertigen Museumsgarten. Am 14. April fand sie ihren dauerhaften Platz vor dem Eingang des Kunstmuseums Ahrenshoop.
Die Grundfläche von 6 x 2 Metern und das Gewicht von 12 Tonnen stellte die Umzugslogistik vor eine Herausforderung. Eine Spezial-Kranfirma hievte die Skulptur zunächst aus dem Garten auf einen Anhänger, fuhr um das Museum und platzierte sie punktgenau auf dem Vorplatz. Der „Schreitende“, dessen filigrane Erscheinung nicht über das beträchtliche Gewicht hinwegtäuschen lässt, wird so zum neuen Blickfang des Kunstmuseums.
Michael Morgner, der 83-jährige Künstler, hatte sich zwar fest vorgenommen, persönlich an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen. Doch war er am Wochenende in seinem Garten in Chemnitz gestürzt und nicht reisefähig. Dennoch ist er „hocherfreut darüber, dass meine Skulptur vor den Eingang des Museums zieht und damit ein Hingucker für das Haus wird.“, so Morgner. Seit 1978 ist der Künstler jährlich in Ahrenshoop – der Ort an der Ostsee ist für ihn so etwas wie eine zweite Heimat.
Michael Morgner (*1942, Chemnitz) war einer der bekanntesten Protagonisten der unangepassten Kunstszene in der damaligen DDR. Die Figur des „Schreitenden“ entwickelte er Ende der 1970er Jahre, als er in Folge eines Skiunfalls mehrere Monate ans Bett gefesselt war. Der aufrecht gehende Mensch wird zum dauerhaften Gegenspieler seiner gebückten Angst-Figur und symbolisiert Wiederaufstehen und Widerstand. Im öffentlichen Raum symbolisiert er für ihn den Freiheitskampf gegen das DDR-Regime.
Aufgewachsen in Chemnitz und ausgebildet an der Hochschule für Grafik und Buchdruck in Leipzig, agierte Morgner in der DDR nicht nur als freischaffender, sondern auch stets frei denkender Künstler. Er blickt auf ein Werk zurück, in dem ein prägnantes Figurenrepertoire auf faszinierende Weise in immer neuen Metamorphosen durchgearbeitet und zu essenzieller Ausstrahlung gebracht worden ist.
Die Skulptur „Schreitender“ wird auch weiterhin die Besucher des Kunstmuseums in Ahrenshoop dazu anregen, über Themen wie Freiheit, Widerstand und die eigene persönliche Entwicklung nachzudenken. Sie ist ein lebendiges Erbe des künstlerischen Schaffens von Michael Morgner und ein Meisterwerk, das nun einen festen Platz in der Kunstlandschaft der Region erhält.
Video Kunstmuseum
In wenigen Minuten gibt das Video einen lebendigen Einblick in unser Museum, unsere Geschichte und unsere Leidenschaft für Kultur und Bildung. Es erzählt, wie alles begann, wie wir gewachsen sind – und wie viele engagierte Unterstützer diesen Weg begleitet haben. Ein herzliches Dankeschön an die talentierten Filmemacher, die unsere Vision in Szene gesetzt haben!
Käthe-Miethe-Stammtisch
Seit 2015 trifft sich der Käthe-Miethe-Stammtisch jeden dritten Donnerstag im Monat unter dem Thema „Fischland literarisch – gestern und heute“. Hier werden in geselliger Atmosphäre Schriftsteller eingeladen, Neuerscheinungen diskutiert, Fischländer Geschichte beleuchtet und heimische Autoren wieder in den Blickwinkel gerückt. Auch journalistische Arbeiten Käthe Miethes aus dem Feuilleton deutscher Zeitungen der 1920er bis 1950er Jahre werden wiederentdeckt. Ab Januar 2025 findet des Stammtisch im Kunstmuseum Ahrenshoop statt. Der Eintritt ist frei, eine Spende willkommen. die jeweils kommenden Termine entnehmen Sie bitte der Startseite.

Tischkalender 2025
Die Radierungen „Zwölf Monatsbilder“ von Alfred Partikel entstanden in den Jahren 1920 und 1921. Sie befinden sich heute im Bestand der Sammlung des Kunstmuseums Ahrenshoop und sind eine Stiftung einer Enkelin Partikels an unser Haus. Aus diesen 12 Radierungen ist nun in limitierter Auflage ein Tischkalender entstanden, der im Museumsshop erhältlich ist.

Katalog zur Ausstellung T. Lux Feininger
Bauhäusler, Phantastiker, Träumer, Romantiker: die Facetten des Gesamtwerks in einem Band
T. Lux Feininger (1910–2011) neu rezipiert – von der Welt der Meere und Ozeane über Tier- und Pflanzenkosmos zum abstrakt-geometrischen Spektrum liefert der üppig illustrierte Band einen facettenreichen Blick auf den Künstler. Malereien und Zeichnungen, Fotografien, Bühnenentwürfe und gebrauchsgrafische Arbeiten des Künstlers können umfassend und als Ausdruck einer modernen Romantik entdeckt werden. Das Spiel mit Licht und Schatten, fantastische Bildideen und kräftige Farben prägten das Werk von T. Lux Feininger, der als Sohn Lyonel Feiningers zuerst am Bauhaus in Dessau studierte und später in Amerika arbeitete. In über 9 Jahrzehnten entstand das in sich konsistente Werk eines Künstlers, der von romantischen Idealen des Ursprünglichen beeindruckt war. Ein künstlerisches Oeuvre voller Traumwelten und Sehnsüchte, Witz und Imagination!

„T. Lux Feininger – Moderne Romantik“, Verlag Hirmer, Hg. Katrin Arrieta, Thomas Bauer-Friedrich, Adina Rösch, Kai-Uwe Schierz, Barbara Steiner Hg. Kulturstiftung Sachsen- Anhalt / Museum Lyonel Feininger, Kunstmuseen Erfurt / Angermuseum, Stiftung Bauhaus Dessau, Stiftung Kunstmuseum Ahrenshoop, 240 Seiten, 130 Abbildungen in Farbe, 17 x 24 cm, gebunden, ISBN: 978-3-7774-4527-4
In unserer Sonderausstellung zu T. Lux Feininger vom 28. Juni bis 5. Oktober 2025 werden Malereien und Zeichnungen, aber auch Fotografien, Bühnenentwürfe und gebrauchsgrafische Arbeiten von ihm erstmals umfassend als ein künstlerisches Werk vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass sich der Künstler zwar zeitlebens immer wieder mit Motiven und Themen seines Vaters – Lyonel Feininger (1871–1956) – auseinandergesetzt hat, sein Werk aber vielmehr durch eine moderne und individuelle Adaption und Anverwandlung romantischer Kunst geprägt worden ist.
NDR nordmagazin
Das NDR nordmagazin war zu Gast im Kunstmuseum Ahrenshoop. Der Beitrag vom 28. November 2024 ist in der NDR Mediathek zu finden: NDR Mediathek

Adventskalender
Dorothea Tuschhoff absolviert seit September 2024 ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur hier im Kunstmuseum Ahrenshoop. Als Projektaufgabe hat sich Dorothea vorgenommen, in Form eines Adventskalenders das Kunstmuseum, die Ausstellungen, die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen etc. vorzustellen. An 24 Tagen gewährt Sie Einblicke…
Zustiftung
Wir danken der FAMA Kunststiftung, die im Oktober 2024 dieses eindrucksvolle Gemälde von Elisabeth von Eicken bei einer Auktion in Wien für das Kunstmuseum Ahrenshoop ersteigert hat.
Elisabeth van Eicken studierte unter anderem in Menton, Genf, Berlin und Meran, aber am wichtigsten für ihre künstlerische Ausbildung war ihre Zeit bei dem Landschaftsmaler Edmond Yon in Paris, wo sie auch von den Arbeiten des Künstlers Alfred Sisley stark inspiriert wurde. In ihrem Werk spiegeln sich die Lehren der Schule von Barbizon wider, die die Landschaftsmalerei in Frankreich zu dieser Zeit beeinflusste. Sie lehnten die akademische Kunstlehre ab und konzentrierten sich mehr auf einen direkten Zugang zur Natur, was sich in ihrem Stil des Arbeitens im Freien widerspiegelt. Um 1894 wurde von Eicken als freischaffende Künstlerin in der Ahrenshooper Künstlerkolonie, zu deren Gründergeneration sie gehörte, zu einer in ganz Deutschland hoch angesehenen Künstlerin.

Elisabeth von Eicken „Am Saaler Bodden“, o.J., Öl auf Leinwand, 48×61 cm
Dauerleihgabe
Das Kunstmuseum Ahrenshoop bekam im Herbst 2024 ein ganz besonderes Werk als Dauerleihgabe überreicht: Eine Dünenansicht auf Rügen des Malers Eugen Bracht. Eugen Bracht (1842 – 1921) studiert ab 1859 an der Karlsruher Kunstschule Landschaftsmalerei. Nachdem der erhoffte Erfolg als Künstler zunächst ausbleibt, wechselt Bracht den Beruf und kehrt erst 1876 nach Karlsruhe zurückkehrt. Hier feiert er mit seinen so genannten Dünen-Bildern erste Erfolge. Er malt die karg bewachsenen Landschaften der Lüneburger Heide und der Ostseeküste. Dabei kombinierte er topografische Landschaftsausschnitte mit Charakterfiguren, die er vor allem als Stimmungsträger einsetzt. Das nun als Dauerleihgabe in die Sammlung des Kunstmuseums gekommene Gemälde entstand 1878, in genau dieser Schaffensperiode.

Abschied
Traurig und dankbar nehmen die Stiftung, der Verein und die Mitarbeitenden des Kunstmuseums Ahrenshoop Abschied von Dr. Renate Billinger-Cromm (1939-2024), der Mitinitiatorin des Ehrenamtes an unserem Museum und langjährigen Mitarbeiterin im Team der Ehrenamtlichen, die am 14. November verstarb. Renate Billinger-Cromm gehörte zum Urgestein unseres Museums. Sie unterstützte das Projekt von Anfang an mit großem Engagement, klugen Ideen und Kreativität. Durch ihre Forschungen zu den Wustrower Malerinnen Hedwig Woermann und Hedwig Holtz-Sommer trug sie wichtige Erkenntnisse zur Kunstgeschichte auf dem Fischland bei. Als Ausstellungskuratorin wirkte sie von 2000 bis 2011 im Fischlandhaus Wustrow.
Der Kunstverein Ribnitz-Damgarten e.V. mit seiner Galerie im Kloster schließt sich diesem Nachruf an. Jahrzehntelang hat sich die Verstorbene für die Kunst der Region eingesetzt. Die Entdeckung und Sicherung vieler historischer Werke, so auch eines großen Teils des Hedwig-Woermann-Nachlasses, ist Renate Billinger-Cromms hartnäckigem und zielgerichtetem, manchmal sehr unkonventionellem Wirken zu verdanken.
Der Kunstverein Ribnitz-Damgarten e.V. verwahrt und pflegt die Kunstsammlung des Landkreises Vorpommern-Rügen, die initiativ durch Renate Billinger-Cromm entstanden ist und mittlerweile – neben 50 Gemälden, 25 Seidenrollbildern von Hedwig Woermann – über 600 Einzelkunstwerke und Mappenwerke regionaler Künstlerinnen und Künstler enthält.

Am 13. Januar 2025 findet ab 14 Uhr im Kunstmuseum Ahrenshoop eine öffentliche Gedenkfeier für Dr. Renate Billinger-Cromm statt.
Weißdüne
„Weißdüne“ von Birgit Maria Wolf im Kunstmuseum Ahrenshoop Der mehr als sieben Meter lange, mit Sand auf Leinwand gemalte Fries der Berliner Künstlerin Birgit Maria Wolf zeigt Pflanzen, die auf der Weißdüne gedeihen und hier den Widrigkeiten dieses Naturraums trotzen. Ihre unscheinbare Überlebenskraft faszinierte die Künstlerin und regte sie zu dem „Weißdünen-Fries“ an. Er war ursprünglich für den Innenraum der Infobox des Kunstmuseums konzipiert. Nach der Eröffnung des Kunstmuseums 2013 wurde die Arbeit Wolfs angekauft und lange ausgestellt. Nach zweijähriger Unterbrechung hängt die „Weißdüne“ nun wieder im Café des Museums.
Hans-Brass-Konvolut
Dank einer großzügigen Schenkung der BAU-Metall GmbH Rostock konnten im Frühjahr 2024 zahlreiche Zeichnungen, 16 Gemälde, Druckgrafiken und Fotodokumente des Malers Hans Brass aus privater Quelle – insgesamt über 190 Positionen – in unsere Sammlung gelangen: ein Grundstock für die weitere Erschließung des Lebenswerkes von Brass, der in seiner Bedeutung für Ahrenshoop und für die überregionale Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht hoch genug geschätzt werden kann.
Wir nehmen diese Zustiftung zum Anlass, ab Oktober 2025 eine Hans-Brass-Ausstellung zu zeigen, welche die Schenkung würdigt und in der fast ausschließlich Werke versammelt sind, die nie zuvor museal präsentiert wurden.
