21.1.2019 | 18.30 Uhr

Hans Fallada in Pommern und auf Rügen

Mit Dr. phil. Sabine Koburger, Literaturwissenschaftlerin, Autorin und Chefredakteurin der Zeitschrift "Salatgarten"
Vortrag und Gespräch
Kunstmuseum Ahrenshoop

Falladas Bezug zu Pommern und Rügen ist nicht allzu bekannt. Als junger Mann arbeitete er zwischen 1915 und 1925 als Buchhalter auf deutschen Gütern in Westpommern, das damals zu Deutschland gehörte, und er weilte oft und lange auf der Insel Rügen bei seinem engen Freund Johannes Kagelmacher. In den Jahren 1921 und 1922 war er auf Arbeitssuche zwischen Rostock und Stralsund unterwegs bzw. arbeitete in der Region. Auch Hiddensee liebte und besuchte er. Seine Erlebnisse verarbeitete er später in Romanen und Erzählungen. Die Romane "Anton und Gerda" (1923), "Wir hatten mal ein Kind" (1934) und „Der Jungherr von Strammin“ (1943) erzählen von dieser Zeit. Selbst Falladas berühmteste Texte „Wolf unter Wölfen“ (1937) und „Kleiner Mann – was nun?“ (1932) streifen die Region. Der Vortrag verfolgt den Lebensweg des Autors in Pommern und auf Rügen – und zeigt so einen „unbekannten“ Fallada.

 

Dr. phil. Sabine Koburger, 1950 in Ruhla/Thüringen geboren, studierte Germanistik und Anglistik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, arbeitete danach als Lehrerin in Stralsund. Sie wurde 2013 an der Universität Rostock promoviert, 2015 erschien die Dissertation unter dem Titel „Ein Autor und sein Verleger. Hans Fallada und Ernst Rowohlt in Verlags- und Zeithorizonten“ (Belleville Verlag München). Seit Januar 2015 ist sie Chefredakteurin der Halbjahreszeitschrift "Salatgarten", hg. von der Hans-Fallada-Gesellschaft. 2017 folgte das Buch „Junger Mann auf Irrwegen. Mit Falladas Romanfiguren durch Vorpommern“ (Edition Pommern). Sie veröffentlicht regelmäßig Artikel zu Fallada und anderen literarischen Themen, u. a. auch im kürzlich erschienenen Hans-Fallada-Handbuch (De Gruyter, 2018).