Freitag | 18. August | 18 Uhr

Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee

Ausstellungseröffnung
Kunstmuseum Ahrenshoop

Zur Eröffnung der Ausstellung laden wir Sie herzlich ein.

Begrüßung: Dr. Katrin Arrieta | Kuratorin Kunstmuseum Ahrenshoop
Einführung: Dr. Kristine von Soden | Kuratorin der Ausstellung

Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich, trat auch der „Bäder-Antisemitismus“ auf den Plan. „Judenrein!“ lautete die Parole, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit geworden war. Schon um 1900 bringen jüdische Zeitungen „Bäderlisten“ heraus, anhand derer sie vor Bädern warnen, in denen jüdisches Publikum „unerwünscht“ ist. Als „Judenbäder“ gelten umgekehrt Orte, wo zunächst noch eine liberale Atmosphäre herrscht.

In Anlehnung an das gleichnamige Buch von Kristine von Soden, das 2023 in einer erweiterten Neuausgabe erschienen ist, werden neben historischen Dokumenten und Ansichtskarten ausgewählte Texte aus Briefen und Tagebüchern z.B. von Else Lasker-Schüler, Victor Klemperer und Mascha Kaléko gezeigt, die beide Seiten des Strandalltags illustrieren: das Naturschöne und Erholsame an der Ostsee und die zunehmende antisemitische Bedrohung bis 1937, als nahezu alle Seebäder und Strände für jüdische Badegäste verboten waren.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock, Max-Samuel-Haus.